Smartphone Reinigung
Ist das nötig?
Kurze Antwort? Ja! 3,8 Stunden am Tag verbringen wir im Schnitt mit unserem Smartphone – die Techniker Krankenkasse geht davon aus, dass wir dabei täglich rund 2.500 Mal auf unser „Touchscreen“ tippen. Und dabei dann jedes Mal die Bakterien und Viren unserer Umwelt auf Display und Hülle verteilen. Reinigung würde helfen, aber laut einer Umfrage reinigen nur 1/6 aller User ihr Telefon täglich, und immerhin rund 1/5 aller Nutzer putzen erst gar nicht.
Dabei lohnt sich das wirklich, der TÜV Rheinland vergleicht nach einer Untersuchung von Smartphones die Keimsituation von ungereinigten Handys mit der von Türklinken in öffentlichen Gebäuden oder Haltegriffen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Allein mehr als 100 Bakterienarten tummeln sich durchschnittlich auf einem Smartphone. Vor allem in Ritzen oder auch kleinsten Kratzern finden Keime ein prima Versteck und manchmal besten Nährboden, in dem sie Tage überleben können. Für Gesunde ist das meist kein Problem. In Grippe- und Erkältungszeiten oder bei geschwächtem Immunsystem kann es aber schnell eines werden.
Richtig reinigen
Zuerst: Telefon ausschalten, Handyhülle, Kabel und Zubehörteile am besten entfernen.
Schon die Trockenreinigung mit dem Mikrofasertuch kann Schlimmstes verhindern. Die weichen und fusselfreien Tücher nehmen oberflächlichen Schmutz, Creme und Fett auf – und machen es den Keimen damit schwerer sich einzunisten. Noch effektiver ist es natürlich, wenn Sie das Tuch vorher etwas anfeuchten oder ein feuchtes Brillenputztuch benutzen.
Schnell hygienisch sauber wird Ihr Handy auch per Desinfektion. Sowohl Apple als auch Samsung empfehlen hier die Reinigung u.a. mit Ethanoltüchern (=Ethylalkohol). Ideal geeignet sind damit zum Beispiel die Desinfektionstücher von Dr. Schumacher PROFESSIONAL@home.
Aber: Achten Sie unbedingt darauf, dass keine Feuchtigkeit in die Anschlussbuchsen, Lautsprecher oder das Mikrofon eindringt.
Mit trockenen Wattestäbchen und Zahnstochern lassen sich – gaaanz vorsichtig – auch Ritzen und Anschlüsse reinigen. Dabei aber niemals in den Kontakten stochern!
Wenn Sie Ihr Smartphone nicht verkratzen oder verätzen wollen, sollten Sie bei der Reinigung auf jeden Fall verzichten auf Scheuermittel oder Produkte, die Bleichmittel oder Wasserstoffperoxid enthalten. Finger weg auch von Glasreinigern. Bei der Nutzung von Sprays gelangt schnell Flüssigkeit in die Anschlüsse – deshalb wird deren Anwendung nicht empfohlen. Auf der „Lieber-nicht-Liste“ der Hersteller steht außerdem Druckluftspray zum Freipusten der Anschlüsse und Lautsprecher.
Und die Handyhülle?
Da ist eine allgemeingültige Empfehlung fast unmöglich. Hüllen gibt es aus unendlich vielen Materialien wie Leder, Kunstleder, Silikon, Holz, Metall und Kunststoff in verschiedensten Zusammensetzungen.
Grundsätzlich gilt auch hier: Keine Fenster- und Haushaltsreiniger verwenden, keine Sprays, Lösungsmittel, Ammoniaklösungen, Scheuermittel oder Produkte mit Wasserstoffperoxid.
Wenn eine sanfte Reinigung mit einem feuchten Tuch nicht reicht, können Sie die Anwendung eines Desinfektionstuchs an einer unauffälligen Stelle vorsichtig testen.
Handyhygiene = Händehygiene
Am besten ist natürlich, wenn das Handy erst gar nicht verschmutzt wird ... Nutzen Sie Ihr Smartphone deshalb möglichst mit sauber gewaschenen oder desinfizierten Händen – und verkneifen Sie sich vor allem die Nutzung auf dem Klo. Creme und Make-up sind ein Nährboden für Keime. Greifen Sie also nicht direkt nach dem Eincremen der Hände zum Handy – und drücken Sie das Display auch nicht direkt die sonnengecremte oder geschminkte Wange …
Und wenn doch: Sie wissen ja jetzt, wie Sie Ihr Handy am besten reinigen!
Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformation lesen.