Die wichtigsten Hygienemaßnahmen bei der Pflege von Angehörigen

Pflege zuhause

Die wichtigsten Hygienemaßnahmen bei der Pflege von Angehörigen

Gerade wenn unsere Liebsten krank und immungeschwächt sind oder sogar dauerhaft zuhause gepflegt werden, stehen die pflegenden Familienmitglieder vor vielen Herausforderungen. Zu den Sorgen um das kranke Kind, den Partner, die pflegebedürftigen Eltern oder Großeltern kommt die eigene zeitliche und körperliche Belastung. Und nicht zuletzt muss zum Schutz der Kranken (und der Gesunden) das Thema Hygiene einen anderen Stellenwert im Haushalt bekommen. Wir haben hier die wichtigsten Punkte kurz zusammengefasst.

Pflegende und Gepflegte schützen

Handhygiene

Den Löwenanteil der häuslichen Pflege übernehmen fast immer Angehörige. Manchmal reichen kleine Handreichungen oder genügt eine nur vorübergehende Unterstützung bei Infekten, manchmal ist die Pflegebedürftigkeit aber auch Dauerzustand. Bei allen Unterschieden im Hinblick auf die Schwere der Erkrankung und den Gesundheitszustand des Pflegebedürftigen gibt es aber einige goldene Regeln, die Sie in jedem Fall beachten sollten.

Ganz oben auf der Liste: Eine konsequente und disziplinierte Händehygiene. Vor allem für Menschen mit geschwächtem Immunsystem und für alle, die Immungeschwächte pflegen, ist das regelmäßige Händewaschen oder besser: Händedesinfizieren – auch der Pflegenden – die wichtigste und effektivste aller Schutzmaßnahmen!

Und wann? Machen Sie es wie sonst auch – vor dem Kochen, nach der Toilette usw. – und zusätzlich noch in Situationen, in denen Sie es normalerweise innerhalb der Familie eigentlich nicht so streng nehmen (z. B. nach dem Nase putzen, dem Hund streicheln oder Müll rausbringen). Zwingend ist die Händedesinfektion aber auf jeden Fall vor jedem Kontakt mit dem zu Pflegenden. Und natürlich, wenn Sie dabei mit offenen Wunden, Spritzen, Medikamenten oder Speisen zu tun haben. Nach der Pflege sollten Sie die Hände ebenfalls gründlich waschen oder desinfizieren.

Gründliche Handhygiene meint übrigens beim Händewaschen: nicht nur die Handinnenflächen, sondern auch die Haut zwischen den Fingern, um die Nägel und auf dem Handrücken richtig einseifen und abspülen für ca. 30 Sekunden. Ringe dafür am besten vorher abnehmen. Ebenfalls wichtig: Die Hände danach gründlich abtrocknen. Am besten mit einem „persönlichen“ Handtuch, das regelmäßig getauscht wird. Alternativ Hände richtig desinfizieren. Wie genau das geht, steht hier.

Bei Infektionskrankheiten, offenen Wunden oder allgemein Menschen mit sehr schwachem Immunsystem ist auch die regelmäßige Nutzung von Desinfektionsmitteln geboten. Unser Dr. Schumacher Professional@home Händedesinfektionsmittel ist aufgrund der Pflegekomponenten auch bei häufigem Gebrauch angenehm auf der Haut und die Wirksamkeit durch die VAH-Zertifizierung belegt. 

 

Flächendesinfektion & Haushaltshygiene

Auch mit einem Pflegebedürftigen muss, kann und soll ein normaler Haushalt natürlich nicht steril sein. Wir haben für Sie bereits die wichtigsten „normalen“ Hygienemaßnahmen in Küche und Bad zusammengefasst.

Was im Einzelfall darüber hinaus sinnvoll und was übertrieben ist, bestimmt sich nach dem Grad und der Art der Erkrankung. Sprechen Sie deshalb am besten mit dem behandelnden Arzt ab, worauf Sie bei der Reinigung besonders achten sollten. Bei Magen-Darm-Erkrankungen versteht sich beispielsweise von selbst, dass nach dem Toilettenbesuch alle Griffflächen wie Spültasten, Türgriffe, Lichtschalter und Wasserhähne gründlich zu desinfizieren sind. Und auch eine regelmäßige gründliche Desinfektion von Pflegehilfsmitteln wie z. B. Rollatoren, Pflegebetten oder Dusch- oder Toilettenstühlen sollte zumindest bei ansteckenden Infekten und geschwächtem Immunsystem selbstverständlich sein. Ebenso wie die Reinigung von viel frequentierten Flächen wie Türklinken. Achten Sie hier unbedingt auf die korrekte Einwirkzeit. Überprüfen Sie dabei Hilfsmittel wie Lagerungshilfen regelmäßig auf Wasserdichte und Risse im Material.

Sinnvoll außerdem:

  • Tücher und Schwämme so heiß wie möglich waschen (mindestens 60 Grad) und richtig trocknen. Bei geschwächtem Immunsystem täglich wechseln.
  • Lebensmittel richtig lagern und durchbraten, auch Lagerorte regelmäßig reinigen (z. B. Kühlschrank)
  • Fußböden wenn möglich feucht wischen (mindestens 1x pro Woche)
  • Wäsche, vor allem Handtücher, Waschlappen und Bettwäsche von Kranken, möglichst nach der Nutzung bei mindestens 60 Grad waschen und zügig trocknen. Nicht in der Trommel liegen lassen. Kontaminierte Wäsche am besten separat waschen.
  • Nicht alle Textilien können bei 60 Grad gewaschen werden. Zur allgemeinen Hygiene der Waschmaschine diese alle 1-2 Wochen bei hohen Temperaturen laufen lassen (z.B. 1x Handtücher auf 95 Grad waschen). In infektiösen Krankheitsfällen im Haushalt für empfindlichere Textilien Hygienewaschmittel, Essigspülungen oder Sauerstoffbleiche einsetzen.
  • Betten spätestens alle 2 Wochen neu beziehen, ist die Bettwäsche sichtbar verschmutzt, sofort wechseln.
  • Regelmäßig stoßlüften. Achten Sie hier bei Immungeschwächten allerdings auf Außentemperatur und Dauer.

 

Hilfe bei der Körperpflege

Im Umgang mit ansteckenden Erregern und geschwächten Angehörigen können neben einer strikten Händehygiene auch weitere Maßnahmen wie Mundschutz, Einmalhandschuhe oder sogar Schutzschürze/Einmalkittel sinnvoll sein. Auch darüber sollten Sie sich auf jeden Fall beim behandelnden Arzt informieren.

Falls Sie Ihren Liebsten beim sonstigen Waschen und Duschen helfen, sind Einmalhandschuhe und Schürze aber meist kein Muss. Normale Waschlappen und Handtücher reichen in aller Regel, wenn Sie sie nach der Nutzung bei mindestens 60 Grad, besser 95 Grad in die Waschmaschine stecken. In akuten Infektionsfällen kann Sie hier Schutzkleidung vor Keimen und Feuchtigkeit schützen – wie auch bei anderen Pflegetätigkeiten, bei denen Keime ausgetauscht werden können (z. B. Mundhygiene und Toilettengang).

Denken Sie daran: Schutzmaßnahmen gehen in beide Richtungen und sollten Schutz bieten für Gepflegte und Pflegende!

Vor allem bei der Nutzung von Handschuhen, ist es deshalb nach der Pflege wichtig, sie „richtig“ auszuziehen – damit Sie nicht doch noch mit den Keimen auf der Handschuhaußenseite in Kontakt kommen. Eine gute Anleitung bietet das Robert Koch-Institut hier.

 

Kleine Erleichterungen

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die Ihren Pflegealltag zumindest etwas unkomplizierter gestalten. Gestalten Sie etwa den Weg zur Toilette(ngelegenheit) so unkompliziert und kurz wie möglich, mit wenig Stolperfallen, Haltegriffen, einem Rollator, rutschfesten Hausschuhen.

Notieren Sie wichtige Pflegeroutinen – auch für den Fall, dass Sie selbst kurzfristig bei der Pflege ausfallen. Vermerken Sie beispielsweise, wann Sie das letzte Mal Zahnbürste oder Handtuch gewechselt haben, an welchen Tagen Sie welche Pflegeaufgaben erledigen, welche Medikamente wann zu verabreichen sind – oder auch, welche Cremes, Seifen oder Duschgele gut (oder eben gar nicht) vertragen wurden.

Pflege erfordert viel Geduld, Kraft und Erfahrung – und Hilfe von außen.
Sprechen Sie mit Arzt und Krankenkasse über ambulante Pflegeunterstützung, sinnvolle Hilfsmittel, nutzen Sie Angebote wie etwa Pflegekurse. Oft hilft es, sich auszutauschen und zu informieren. Es gibt viele Anlaufstellen, die krankheitsspezifische oder allgemeinere Fragen bezüglich Haushaltshilfen, Pflegediensten, Pflegegeld und -kursen oder der Erstattung von Hilfe- und Pflegemitteln anbieten.

Aber vor allem: Vergessen Sie sich selbst nicht. Planen Sie eigene Erholungspausen ein. Eine Unterbringung zur Kurzzeitpflege für einen eigenen Erholungsurlaub oder ein freier Tag durch die Unterstützung anderer Familienmitglieder oder Freunde ist kein überflüssiger Luxus, sondern nötig, damit Sie selbst gesund bleiben.

Hier eine Auswahl weiterführender Links:

Übrigens: Im Falle eines (nicht lebensbedrohlichen) Krankheitsfalles bzw. dringender Fragen können Sie auch außerhalb vom Corona 24 Stunden am Tag den Patientendienst (116117) anrufen.

 

Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformation lesen.

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Eigentlich haben wir bei Waschmaschinen und Waschküchen sofort Waschmittelgeruch in der Nase. Trotzdem lauern in der Waschkühe aber mehr Keime, als wir vermuten. Schließlich ist sie mit Waschmaschine, Trockner, Spülbecken usw. oft ein „feuchtfrischer“ Ort, voller Ecken und Versteckmöglichkeiten für Erreger. Die Kombination aus Schmutz, Wärme und Feuchtigkeit bietet dafür einen guten Nährboden. Damit Sie für den nächsten Waschgang gewappnet sind, decken wir die wichtigsten Keimschleudern auf.

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