Die Corona-Krise stellt auch den Kita-Betrieb und die Erzieher vor neue, noch nie dagewesene Herausforderungen. Um die Kita-Fachkräfte bei der Umsetzung neuer Hygienemaßnahmen zu unterstützen, haben wir einige Maßnahmen und Infos speziell für Kindertagesstätten zusammengestellt, die auch sie als Eltern kennen und unterstützen sollten.
Sicherer Abstand ist im Umgang mit Kindern oder sogar Kleinkindern natürlich völlig unmöglich. Umso wichtiger wird es, an allen zu beeinflussbaren Stellschrauben zu drehen, die den Kita-Betrieb sicherer machen und auch das hohe Krankheitsrisiko der Erzieher senkt. Die einfachste und sehr wirksame Methode ist die Händedesinfektion. Für die Anwendung in der Kita sind besonders unsere Desinfektionstücher geeignet, da Kinder hier keine Flüssigkeit versehentlich trinken können und auch unabsichtliche Spritzer ausgeschlossen sind. Wir haben aber noch einige weitere gut umsetzbare Schutz- und Hygienemaßnahmen zusammengetragen, bei deren Umsetzung die Kitas und Krippen auch auf Ihre Hilfe und Ihr Verständnis angewiesen sind.
1. Zu Hause bleiben bei Krankheitsanzeichen
Auch wenn "Krankheit" gerade überhaupt nicht in den Terminkalender passt: Bei Symptomen wie z. B. Fieber, trockenem Husten, Atemproblemen, Verlust des Geschmacks-/Geruchssinns oder Hals- und Gliederschmerzen sollten Mitarbeiter und Kinder unbedingt zu Hause bleiben.
2. Abstand halten
Abstand zu den Kleinen ist unmöglich, aber jeder Kontakt weniger zählt. Kita-Beschäftigte sollten deshalb untereinander, zu anderen Gruppen und zu Eltern bzw. Erziehungsberechtigten stets mindestens 1,5 Meter Abstand halten.
3. Bringen und Abholen von Kindern
Achten Sie darauf, dass Sie die Bring- und Abholsituationen zeitlich kurz halten und Sie auch dann mindestens 1,5 Meter Abstand zu Kita-Mitarbeitern und anderen Kindern einhalten. Haben Sie Verständnis für Beschränkungen, die die Kita festlegt.
4. Feste Gruppen bilden
In der Kita ist die Bildung von konstant besetzten, kleinen Gruppen sinnvoll, die sich während der Betreuungszeit nicht durchmischen. Auch Bezugspersonen sollten der Gruppe nach Möglichkeit fest zugeordnet sein. Suchen Sie das ruhige Gespräch mit Elternvertretern und Kita-Leitung, wenn Sie mit Einteilungen nicht einverstanden sind, aber akzeptieren Sie auch die Einschätzung der Erzieher Ihrer Kinder.
5. Gegenstände personenbezogen verwenden
Gegenstände wie z. B. Trinkgefäße, persönliche Arbeitsmaterialien und Stifte sollten nur von jeweils einem Kind benutzt und nicht mit anderen Personen geteilt werden. Als Eltern können Sie die Kita unterstützen, wenn Sie persönliches Spielzeug, Trinkflaschen und Frühstücksdosen deutlich erkennbar beschriften oder personalisieren.
6. Hände weg vom Gesicht
Das Gesicht nicht mit den Händen berühren. Vor allem über die Schleimhäute von Mund, Augen und Nase können Coronaviren leicht in den Körper gelangen und eine Infektion hervorrufen. Wecken Sie auch zu Hause bei Ihren Kindern das Bewusstsein dafür.
7. Husten- und Niesetikette
Achten und üben Sie die Einhaltung der Husten- und Niesetikette auch zu Hause: Husten und Niesen in ein Einmaltaschentuch oder, sofern nicht griffbereit, in die Armbeuge. Dabei sollten sich die Kinder (und die Erwachsenen!) von anderen Personen abwenden. Je konsequenter Sie zu Hause auf diese Regeln achten, desto leichter und schneller wird Ihr Kind das auch in der Kita umsetzen können.
8. Auf Händehygiene achten
Üben Sie mit Ihren Kindern das regelmäßige und richtige Händewaschen auch zu Hause – das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es auch in der Kita gut klappt. 20 bis 30 Sekunden sind nötig – Zeit genug, um 2 x Happy Birthday zu singen oder Bruder Jakob. Dabei gründlich einseifen und auch die Fingerzwischenräume und die Daumen nicht vergessen.
- beim Nachhausekommen
- vor und nach dem Essen
- nach dem Gang auf die Toilette, aufs Töpfchen oder nach dem Windeln wechseln
- nach dem Naseputzen oder Niesen in die Hand
- bei schmutzigen Händen
- nach dem Streicheln von Tieren
- vor dem Schlafengehen
9. Regelmäßig und richtig lüften
Mindestens alle zwei Stunden sollten die Räume gut gelüftet werden, um die Raumluft auszutauschen. Für ein effektives Stoß- bzw. Querlüften sollten alle Fenster für mehrere Minuten komplett geöffnet werden. Achten Sie entsprechend auf die richtige Kleidung, praktisch ist Kleidung nach dem Zwiebelprinzip, mit der die Kinder und Erzieher auf die jeweiligen Temperaturen reagieren können.
10. Am besten draußen
An der frischen Luft ist die Ansteckungsgefahr am kleinsten. Gut ist deshalb, wenn die Kinder oft und lange im Außenbereich betreut werden. Bitte achten Sie auf funktionelle und wettergerechte Kleidung sowie ausreichend Wechselkleidung für die Kita.
11. Verabredungen
Kinder brauchen Kinder – aber halten Sie den Kreis so klein wie möglich. Wählen Sie möglichst nur einen Spielpartner für Verabredungen und den am besten aus der Kitagruppe.
Die Dr. Schumacher PROFESSIONAL@homeHändedesinfektion ist nicht nur hochwirksam, sondern daneben besonders hautverträglich und sogar für Allergiker empfehlenswert. Deshalb hat auch das Robert Koch Institut in seinem Epidemiologischem Bulletin festgestellt, dass die alkoholische Händedesinfektion nicht nur effektiver, sondern sogar schonender für die Haut ist als regelmäßiges Händewaschen. Der Verbund für Angewandte Hygiene e.V. befürwortet ebenfalls vor allem in "Ausbruchssituationen" die Händedesinfektion. Aber: Desinfektionsprodukte gehören nie unkontrolliert in Kinderhände, Sie sollten jederzeit die richtige Anwendung kontrollieren und eingreifen können.
Im Übrigen minimieren Sie Ansteckungsrisiken schon erheblich mit regelmäßigem und "richtigem" Händewaschen. Üben Sie die richtige Händehygiene zu Hause mit Ihrem Kind und machen Sie es zum festen Ritual die Hände zu waschen. Achten Sie dabei darauf, dass Sie eine möglichst sanfte und pH-neutrale Waschlotion nutzen und Creme zur Handpflege, wenn die empfindliche Kinderhaut trocken wird.
Natürlich schützt die Maske – aber eben nur dann, wenn Sie auch richtig verwendet wird. Kita-Kinder sind aber einfach zu klein, um sich an alle Anwendungsregeln verlässlich zu halten. Die Maske muss schließlich auch richtig sitzen, soll beim Tragen möglichst nicht berührt werden und beim Absetzen richtig gelagert werden. Dazu kommt: Kinder könnten den Mund-Nasen-Schutz auch unbemerkt von Erziehern tauschen ...
Bei Kita-Kindern gilt deshalb: Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist riskanter als der Verzicht darauf.
Aber Sie als Eltern kriegen das hin – und sollten ihn tragen!